Brachiopoda ( Armfüßer )
Die
Brachiopoden oder Armfüßer sind nach ihrer Lebensweise als Meeresbewohner und
ihrem äußeren Aussehen den Muscheln zwar ähnlich, doch sind der innere Bau und
ihre Entwicklungsgeschichte völlig anders. Bei den Brachiopoden wachsen die
beiden Klappen vom Körperhinterende als Dorsal- und Ventralklappen nach vorn.
Das Körperhinterende ist zu einem Stiel (Pedikulum) verlängert, der zur
Verankerung im Untergrund dient und zwischen den Wirbeln der Klappen oder in
einem Ausschnitt der Ventralklappe austritt. Neben der Mundöffnung sitzen zwei
meist spiral gerollte Arme mit bewimperten Tentakeln (Brachidium). Mit diesen
Tentakeln strudeln sich die Brachiopoden die Nahrung zu. Das Brachidium ist oft
durch ein an der Dorsalklappe ansetzendes Skelett gestützt, daher wird die
Dorsalklappe auch Armklappe genannt. Der Schalenschluss wird durch
Schließmuskeln bewirkt. Die Lage der Muskelnarben können für die Bestimmung
wichtig sein. Ein Muschelschloss ähnliches Schloss wird in einfacher Form erst
bei den fortschrittlicheren Vertretern entwickelt. Die Schalen sind hornig oder
meist kalkig und dann aus Kalzit erhalten. Schalenerhaltung ist bei den
Brachiopoden eher verbreitet als bei den aragonitischen Schalen der Mollusken.
Die kalzitische Schale besteht aus feinen Fasern, die in der Außenlage
parallel, in der Innenlage schräg zur Oberfläche angeordnet sind. Die
Brachiopoden werden in die Klasse der Schlosslosen Armfüßer und in die Klasse
der Armfüßer mit Schloss eingeteilt.
Carneithyris
Diese Art kommt nicht selten in der Schreibkreide Rügens vor. Die Schalen sind
sehr dünn und glatt. Die Klappen sind glatt, gleichmäßig gewölbt mit sichtbaren
unregelmäßigen Anwachslinien. Charakteristisch ist die ovale Form der Klappen
mit einer Länge bis 1 cm und das kleine Stielloch. Dieses Exemplar stammen aus
der anstehenden Kreide und hat keinen Steinkern.
Carneithyris subcardinalis,
Sahni 1925 Unteres Maastricht Kreidebruch Promoisel, 2002, anstehende Kreide
[] 2 cm
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